Skip to main content

An: Bundesminister Magnus Brunner, Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner

Kein Gas aus St. Georgen im Attergau

Wir fordern den Schutz des Naherholungsgebietes in St. Georgen im Attergau durch den Stop des fossilen Gas-Projekts vor

  • Lärm-, Licht und Staubbelastung (besonders für Anrainer*innen)
  • Verstärken Treibhausgasemissionen in Zeiten der Klimakrise

Ob das Gas überhaupt in Österreich bleibt, ist nicht sicher. Die australische Firma ADX kann nicht dazu gezwungen werden, das Gas in Österreich zu verkaufen. Demnach steht das Argument, „österreichisches“ Gas trage zur eigenen Versorgungssicherheit bei, auf einem wackeligen Fundament.

Zudem will Österreich ab 2040 klimaneutral sein. Falls unter dem Lichtenberg tatsächlich Gas gefunden würde, dauert es laut ADX ca. vier Jahre, bis dieses dann gefördert werden kann. Das Erdgas wäre also erst 2028/2029 verfügbar. Laut Klimaschutzministerium sind „Felder, die erst nach 2030 erstmals Gas liefern, […] mit Blick auf die Klimakrise selbstverständlich nicht vernünftig“. Insofern stellt sich die Frage, ob das Vorhaben der österreichischen Versorgungssicherheit dient, oder privaten Konzerninteressen und Profiten von Großinvestoren.

Zusammengefasst spricht also sehr viel gegen diese Probebohrung. Neben der Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und das lokale Ökosystem werden auch Anrainer und die St. Georgener Bevölkerung mit den Konsequenzen dieses Vorhabens konfrontiert werden. Wir finden es angesichts der dargestellten Tatsachen nicht vernünftig, solche Vorhaben umzusetzen und werden uns deshalb dagegen wehren.

Probebohrungen in St. Georgen/Thalham genehmigt
Durch die Medien wurde im März 2024 bekannt, dass die australische Öl- und Gasfirma ADX plant, Probebohrungen nach Erdgas rund um den Lichtenberg durchzuführen. Diese Probebohrungen finden im Gemeindegebiet von St. Georgen im Ortsteil Thalham statt. Unter dem Berg wird ein Gasvorkommen vermutet. Der Beginn der Probebohrungen ist für das vierte Quartal 2024 geplant. Die notwendigen Genehmigungen für die Probebohrungen um den Lichtenberg liegen bereits vor: die Montanbehörde West im Finanzministerium erteilte die Genehmigung im Herbst 2023, der positive Bescheid der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich liegt ebenfalls vor. Die Angelegenheiten mit den Grundstücksbesitzern sind laut ADX geregelt. So erfüllen sich alle behördlich notwendigen Voraussetzungen, um diese Probebohrungen durchführen zu können.

Warum ist das wichtig?

Die Auswirkungen der Probebohrung:

Bodenverbrauch im Naherholungsgebiet Klauswald und Lichtenberg
Die geplante Bohrstelle befindet sich am Rande des Klauswaldes in Thalham. Zu den konkreten Auswirkungen gibt es von Seiten der ADX noch keine offiziellen Informationen. Allerdings lassen die Gegebenheiten in Molln – mit dem gleichen Vorhaben – Schlüsse auf die Auswirkungen in St. Georgen zu. Die dafür benötigte Fläche beträgt ca. 10.000m² (100x100m), welche in Molln durch Schotter oder Beton versiegelt wurden.

Zufahrt von LKWs und schweren Geräten vor und während der Bohrung
für die Errichtung und Inbetriebnahme der Probebohrstelle wird eine logistische Infrastruktur benötigt. Diese erfordert Zufahrten von LKWs und schweren Geräten zur Bohrstelle. Das belastet die Verkehrsinfrastruktur und Anrainer vor Ort.

Durchgängiger Dreischichtbetrieb während der Probebohrung
Für die Dauer der Probebohrung werden in Molln Gasgeneratoren betrieben. Die Bohrstelle muss durchgehend beleuchtet werden. Da die Probebohrung im Dreischichtbetrieb erfolgt, ist mit einer beständigen, starken Lärm-, Licht- und Staubbelastung der Anrainer zu rechnen.

Erhebliche Baumaßnahmen im Falle eines Gasfundes
Wird Erdgas in einem für ADX rentablen Umfang entdeckt, muss zudem die erforderliche Infrastruktur zur Förderung errichtet werden. Dazu gehören Zufahrtsstraßen, Gasleitungen, etc.

Verstärke Treibhausgasemissionen in Zeiten der Klimakrise
Erdgas besteht aus Methan und CO2. Methan als Hauptbestandteil von Erdgas ist sehr problematisch für unser Klima. Über 20 Jahre betrachtet heizt Methan die Erde 84mal stärker auf als die gleiche Menge CO2. Fossile Energieträger sind die Hauptursache für die Klimakrise. Deshalb muss ihr Verbrauch stark reduziert werden, anstatt sie noch weiter zu fördern. Durch die Probebohrung und der potenziellen Förderung von Erdgas wird die globale Menge an Treibhausgasen erhöht, und somit die Klimakrise verschärft.

Neue errichtete Gasinfrastruktur wird bis über Jahre zum Ende ausgeschöpft
Wenn bereits jetzt noch neue Gasinfrastruktur (neue Bohrstellen) von Öl- und Gasfirmen errichtet werden, werden diese Unternehmen versuchen, das meiste aus diesen Bohrstellen herauszuholen. Das bedeutet, dass unabhängig vom österreichischen Energiebedarf von Seiten der Gasunternehmen die Bohrstellen betrieben werden, um dadurch die Investitionen abzudecken und die Profite zu maximieren. Durch die Erschließung neuer Gasbohrstellen zementiert sich der fossile Weg weiter ein, anstatt erneuerbare Alternativen auszubauen.

Brauchen wir das Gas für die Versorgungssicherheit?
Ein häufig angeführtes Argument für die Erschließung neuer Erdgasquellen ist die vermeintliche Versorgungssicherheit. Österreichisches Gas sollte uns von ausländischen Energiequellen (insbesondere russischem Erdgas) unabhängig machen. Doch diese Annahme erweist sich bei genauerer Betrachtung als trügerisch. Während andere Länder wie Polen und Finnland die Gasverträge mit Gazprom bereits gekündigt haben, hat die teilstaatliche OMV das noch nicht durchgeführt. Das basiert laut E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch auf den 2018 erneuerten Verträgen, wie Urbantschitsch im November 2023 gegenüber Medien erklärte. 
Der Vertrag zwischen der OMV und der Gazprom wurde 2018 im Beisein von Ex-Kanzler Sebastian Kurz und dem russischen Präsident Wladimir Putin bis 2040 verlängert. Ein vollständiger Ausstieg aus diesen Verträgen sei, so Urbantschitsch, wegen einer Vertragsklausel nicht möglich.
4880 St. Georgen im Attergau, Österreich

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

Links

Neuigkeiten

2024-09-20 22:14:53 +0200

Am 14. September haben wir in St. Georgen gegen Erdgasbohrungen und Klimabelastung demonstriert – eine klare Botschaft gegen die Klima-Katastrophe!

Die Probeerdgasbohrungen sind für Mitte/Ende September angesetzt. Das Hauptziel dieser Arbeiten ist es, festzustellen, ob sich in der Region nennenswerte Erdgasvorkommen befinden. Sollten die ersten Ergebnisse positiv ausfallen und die vermuteten Gasmengen bestätigen, könnte dies den Start von umfangreichen Bauarbeiten zur Erschließung der Gasvorkommen nach sich ziehen. Dies würde nicht nur das Landschaftsbild verändern, sondern auch potenziell erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima haben. Wir zeigen, dass wir das nicht wollen!

Hier geht's zum Artikel: https://die-nachrichten.at/oesterreich/oberoesterreich/voecklabruck/st-georgen-ruft-zur-demo-gegen-erdgasbohrungen-und-klimabelastung/

Hier geht's zur Presseaussendung: https://klimaallianz-ooe.at/bevoelkerung-ist-gegen-gasbohrung-protest-in-st-georgen/?cn-reloaded=1

2024-08-31 18:02:06 +0200

100 Unterschriften erreicht

2024-08-30 16:57:00 +0200

50 Unterschriften erreicht

2024-08-28 23:19:17 +0200

25 Unterschriften erreicht

2024-08-28 10:46:14 +0200

10 Unterschriften erreicht