500 Unterschriften erreicht
An: Stadt Graz und Holding Graz
Stopp und Neustart Verfahren Remise Steyrergasse, Graz
Diese Petition ist beendet.
Die Holding Graz schreibt aktuell die Generalplanung für den Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd im Verhandlungsverfahren aus. Ein 44.700m² großes Areal mitten im Grazer Bezirk Jakomini zwischen Steyrergasse und Schönaugürtel soll bebaut werden. Der Umbau der bestehenden Remise, eine zentrale neue Straßenbahnremise mit 300 darunter liegenden betrieblichen KFZ-Stellplätzen und weitere betriebliche Bauten der Holding Graz sind geplant. Für das gesamte Projekt wurde mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluss vom 25. Februar 2021 156 Mio. Euro aus öffentlichen Geldern genehmigt.
Das Projekt Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd ist monofunktional ausgelegt, es gibt keine über die eigentliche Nutzung durch die Holding Graz hinausgehenden Betrachtungen der urbanen Potentiale. Aus der Sicht der Holding ist das verständlich, nicht jedoch aus der Perspektive der Stadt. Internationale Beispiele wie das Projekt Kalkbreite in Zürich zeigen eindrucksvoll mögliche multifunktionelle Nutzungen derartiger innerstädtischer Betriebsanlagen auf: https://www.kalkbreite.net/kalkbreite/.
Auch das Verhandlungsverfahren erscheint der Größe und Bedeutung des Projekts nicht angemessen. Vorgesehen ist, den Generalplanerauftrag im Bestbieterprinzip nach rein technischen Kriterien zu vergeben, stadtplanerische und architektonische Inhalte werden – abgesehen vom Fassadendesign der Remise – nicht bewertet. Im Verfahren besteht keine Kooperation mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, die Verhandlungskommission ist nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob der Grazer Fachbeirat für Baukultur beratend oder als Mitglied in die Verhandlungskommission eingebunden ist.
Wir fordern:
- den Stopp und Neustart des laufenden Verhandlungsverfahrens Ausbau Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd, Graz
- die nochmalige Abklärung der Rahmenbedingungen: neben den Anforderungen der Holding Graz die Potentiale für Grünraum, Wohnraum, Arbeitswelten und diverse zusätzliche urbane Möglichkeiten, mit dem Ziel, das Areal der Remise baulich und sozial besser in den urbanen Kontext des Bezirks einzubinden
- eine über das Areal hinausgehende übergreifende städtebauliche Quartiersbetrachtung
- die Einbindung von Spezialist:innen und Bürger:innen im Rahmen eines transparenten, demokratischen Partizipationsprozesses, dessen Ergebnis die Grundlage für die weitere Planung und Projektentwicklung bildet
- nach Festlegung der Rahmenbedingungen die Abhaltung eines städtebaulichen Wettbewerbs sowie eines nachgeschalteten architektonischen Realisierungswettbewerbs, bei denen jeweils von einer unabhängigen, fachlich qualifizierten Jury das beste Projekt ermittelt wird.
___________________________
Diese Petition wird unterstützt durch:
FH Joanneum Masterstudiengang Architektur
Forum Stadtpark
GAT Architektur Steiermark
IG Architektur
LAMA | Das lösungsorientierte Architekturmagazin
RCE Graz-Styria – Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation
TU Graz/ FAKarch
TU Graz/ Institut für Städtebau
TU Graz/ Institut für Wohnbau
ZV Steiermark
Das Projekt Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd ist monofunktional ausgelegt, es gibt keine über die eigentliche Nutzung durch die Holding Graz hinausgehenden Betrachtungen der urbanen Potentiale. Aus der Sicht der Holding ist das verständlich, nicht jedoch aus der Perspektive der Stadt. Internationale Beispiele wie das Projekt Kalkbreite in Zürich zeigen eindrucksvoll mögliche multifunktionelle Nutzungen derartiger innerstädtischer Betriebsanlagen auf: https://www.kalkbreite.net/kalkbreite/.
Auch das Verhandlungsverfahren erscheint der Größe und Bedeutung des Projekts nicht angemessen. Vorgesehen ist, den Generalplanerauftrag im Bestbieterprinzip nach rein technischen Kriterien zu vergeben, stadtplanerische und architektonische Inhalte werden – abgesehen vom Fassadendesign der Remise – nicht bewertet. Im Verfahren besteht keine Kooperation mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, die Verhandlungskommission ist nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob der Grazer Fachbeirat für Baukultur beratend oder als Mitglied in die Verhandlungskommission eingebunden ist.
Wir fordern:
- den Stopp und Neustart des laufenden Verhandlungsverfahrens Ausbau Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd, Graz
- die nochmalige Abklärung der Rahmenbedingungen: neben den Anforderungen der Holding Graz die Potentiale für Grünraum, Wohnraum, Arbeitswelten und diverse zusätzliche urbane Möglichkeiten, mit dem Ziel, das Areal der Remise baulich und sozial besser in den urbanen Kontext des Bezirks einzubinden
- eine über das Areal hinausgehende übergreifende städtebauliche Quartiersbetrachtung
- die Einbindung von Spezialist:innen und Bürger:innen im Rahmen eines transparenten, demokratischen Partizipationsprozesses, dessen Ergebnis die Grundlage für die weitere Planung und Projektentwicklung bildet
- nach Festlegung der Rahmenbedingungen die Abhaltung eines städtebaulichen Wettbewerbs sowie eines nachgeschalteten architektonischen Realisierungswettbewerbs, bei denen jeweils von einer unabhängigen, fachlich qualifizierten Jury das beste Projekt ermittelt wird.
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Diese Petition wird unterstützt durch:
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GAT Architektur Steiermark
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TU Graz/ FAKarch
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Warum ist das wichtig?
Diese Petition hat nicht zum Ziel, die Remise in der Steyrergasse zu verhindern, sondern eine multifunktionale Nutzung des Areals im Sinn einer "Remise Plus" zu ermöglichen. Es ist ein Gebot der Stunde, das Areal der Remise neu zu denken und eine Lösung für Erweiterung und Umbau der Remise zu finden, die dem Trend zur effizienten Nutzung wertvoller zentrumsnaher innerstädtischer Räume entspricht. Das muss auch im Interesse der neuen Stadtregierung sein, will sie doch einen Strukturwandel einleiten. Darüber hinaus ist die Stadt Graz aufgefordert, ihrem im „Grazer Modell“ dargelegten baukulturellen Bekenntnis zu entsprechen und die Holding Graz als ihre Tochtergesellschaft mit der Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs und eines architektonischen Realisierungswettbewerbs für das Areal zu beauftragen.