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An: Bürgermeister Michael Ludwig, Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker, Finanzstadträtin Barbara Novak, Drogenkoordinator Ewald Lochner

Stoppt den Kahlschlag im Wiener Sucht- und Drogenhilfenetzwerk - SDHN

Mit großer Sorge und tiefem Unverständnis verfolgen wir die geplanten Kürzungen in der Wiener Suchthilfelandschaft und insbesondere die beinahe vollständige Streichung der Angebote zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Suchterkrankungen. Diese Maßnahmen gefährden nicht nur die Existenz langjährig bewährter Einrichtungen, sondern auch die Lebensgrundlage vieler Betroffener – Menschen, die ohnehin zu den verletzlichsten unserer Gesellschaft gehören.
 
Eine Politik gegen die eigenen Grundsätze
 
Seit Jahrzehnten gibt es in Wien eine festgeschriebene Sucht- und Drogenstrategie. Sie sieht ausdrücklich die Reintegration suchtkranker Menschen in den Arbeitsmarkt als eine der Aufgaben der Stadt Wien vor. Diese Strategie ist gültig – und sie war bisher ein Beispiel dafür, dass Wien soziale Verantwortung ernst nimmt.
Nun soll dieser Teil der Strategie in einer Hau-Ruck-Aktion praktisch abgeschafft werden. Eine Politik, die ihre eigenen Grundsätze über Bord wirft, zerstört Vertrauen – in die Stadt, in die Politik und letztlich auch in die gesellschaftliche Solidarität.
 
Wer Sozialbudgets kürzt, zerstört Perspektiven
 
Neben der Arbeitsmarktintegration sind auch die allgemeinen Leistungen der Suchthilfe betroffen: Massive Budgetkürzungen von 10–25 Prozent, keine Inflationsabgeltung – und damit ein realer Rückbau von Behandlung und Betreuung.
Wenn der Hauptfördergeber massiv kürzt, führt das bei den Organisationen zu Personalkündigungen. Und jede Kündigung bedeutet: Weniger Betreuung, weniger Hilfe, weniger Chancen für die, die ohnehin am Rand stehen.
 
Diese Sparpolitik trifft vulnerable Menschen.
Menschen, die versuchen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Menschen, die kämpfen – gegen Abhängigkeit, gegen Armut, gegen Stigmatisierung.
 
Kürzungen mit fatalen Folgen
 
Wien war immer stolz auf ihre gelebte soziale Verantwortung. Doch was jetzt passiert, ist kein Sparprogramm – es ist ein sozialer Kahlschlag.
 
Wenn diese Kürzungen umgesetzt werden, wird Wien in den kommenden Jahren den Preis zahlen – auf vielen Ebenen:
 
·         Mehr sichtbare Armut und Verelendung im öffentlichen Raum
Menschen, die heute noch Unterstützung erhalten, werden sich selbst überlassen. Rückfälle, Wohnungslosigkeit und soziale Isolation werden zunehmen.
 
·         Höhere Belastung des Gesundheitssystems
Fehlende Betreuung führt zu mehr Notaufnahmen, stationären Aufenthalten und psychiatrischen Kriseninterventionen – und damit zu höheren öffentlichen Kosten.
 
·         Steigende Kriminalisierung und Stigmatisierung
Ohne Perspektive geraten mehr Menschen in Beschaffungskriminalität oder werden Opfer von Ausbeutung und Gewalt. Das fördert Angst und Spaltung in der Gesellschaft.
 
·         Mehr Belastung für Familien und Angehörige
Kinder und Angehörige von Betroffenen werden stärker belastet – emotional, sozial und finanziell. Langfristig entstehen neue Kreisläufe von Armut und Krankheit.
 
·         Verlust von Vertrauen in Politik und Institutionen
Wenn Wien dort spart, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird, verliert die Stadt ihr soziales Fundament – das Vertrauen, dass niemand zurückgelassen wird.
 
Was heute als Budgetmaßnahme verkauft wird, ist in Wahrheit eine Verstärkung zukünftiger Notlagen. Die Folgekosten in den Bereichen Gesundheit, Justiz, Sozialwesen und Arbeitsmarkt werden nicht mitgedacht. Wir sind überzeugt davon, dass diese Kürzungen uns mittel- und langfristig um ein Vielfaches mehr kosten werden – menschlich wie finanziell.
 
Unsere Forderungen
 
Wir fordern die Stadt Wien und die Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) auf:
 
Nehmen Sie die beinahe komplette Streichung der Arbeitsmarktintegration zurück!
Erhalten Sie die bewährten Strukturen, die Menschen helfen, wieder Fuß zu fassen.
 
Sichern Sie die Behandlung und Betreuung von suchtkranken Menschen in ausreichendem Ausmaß!
Jeder Kürzungsschritt gefährdet konkrete Existenzen.
 
Bleiben Sie ein verlässlicher, sozialer Partner!
Vertrauen wächst nur dort, wo politische Worte und Handlungen übereinstimmen.
 
In Zeiten, in denen psychische Krisen, Suchtprobleme und soziale Unsicherheit zunehmen, darf Wien nicht den Schwächsten die Hand entziehen.
Sparen Sie nicht an den Menschen, die ohnehin kaum eine Stimme haben.
Denn an ihnen zeigt sich, wie menschlich eine Stadt wirklich ist.
 
Mit Hochachtung und in großer Sorge,
Die Vernetzung der Betriebsrätinnen und Betriebsräte des Sucht- und Drogenhilfenetzwerks Wien
Betriebsrat Anton Proksch Institut
Betriebsrat Dialog – Individuelle Suchthilfe
Betriebsrat Gabarage
Betriebsrat Suchthilfe Wien
Betriebsrat Sucht- und Drogenkoordination Wien
Betriebsrat Wiener Berufsbörse

Warum ist das wichtig?

Sucht ist eine Erkrankung, die viele Personen in Österreich betrifft.
 
 Eine Kürzung der Angebote für Suchterkrankte betrifft damit uns alle,

  • als Betroffene oder als Angehörige
  • als Steuerzahler*in, denn Kürzungen im Sozialbereich bringen langfristig mehr Kosten
  • als Person mit sozialem Gewissen, denn diese Kürzung wird das Leid und die Probleme von suchtkranken Menschen vermehren und verstärken

 Bitte unterstützt unser Anliegen online. Lasst eure Stimme hier für ein Wien mit sozialem Gewissen! Leitet es weiter mit diesem Link:
 
 Bitte unterstützt uns auch bei unserer Kundgebung:
Donnerstag, 13.11.2025 9:30-11:00 am Thomas-Klestil-Platz 8, 1030 Wien
Wir freuen uns auf euer Kommen!
 
Die Vernetzung der Betriebsrätinnen und Betriebsräte des Sucht- und Drogenhilfenetzwerks Wien

Betriebsrat Anton Proksch Institut
Betriebsrat Dialog – Individuelle Suchthilfe
Betriebsrat Gabarage
Betriebsrat Suchthilfe Wien
Betriebsrat Sucht- und Drogenkoordination Wien
Betriebsrat Wiener Berufsbörse

Wien, Österreich

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2025-11-06 13:45:00 +0100

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