10,000 Unterschriften erreicht
An: Bundesregierung, Sozialministerin, Landesregierung, Soziallandesrätin
Vorarlberger Familien mit Behinderungen wollen mit an den Verhandlungstisch

Wir* sind vier Mütter von Kindern mit Behinderungen, und hoffentlich bald viele mehr. Die aktuellen Kürzungen bei den Vorarlberger Sozialausgaben haben uns dazu bewogen, am Tag der Inklusion die „Lobby für Menschen mit Behinderungen“ zu gründen. Unsere Forderungen:
- Schluss mit Sparen: Sofortige Rücknahme der aktuellen Sparmaßnahmen, die unsere Kinder mit Behinderungen direkt und damit auch uns Angehörige treffen.
- Transparenz: Wir wollen keine „Einzelfalllösungen“, sondern Transparenz und Fairness für alle. Das bedeutet echte Wahlmöglichkeit und individuell angepasste Angebote.
- Entlastung: Familien mit Angehörigen mit Behinderungen müssen von Anfang an mit auf den Weg genommen werden. Sie brauchen Zugang zu Entlastungmaßnahmen, Unterstützung bei behinderungsbedingten Aufwendungen und Ansprechstellen in Krisensituationen – auch als Signal: Sie sind nicht allein! Wunsch ist EINE unabhängige Beratungsstelle für Familien mit Kindern mit Behinderungen.
- Umsetzung der UN-BRK: Wir fordern einen transparenten Maßnahmenplan inklusive Finanzierung, wie Vorarlberg seinen Teil an der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bis 2035 leisten will.
- Vernetzung: Institutionen müssen sich untereinander vernetzen und zusammenarbeiten für das Wohl und die Würde der Menschen mit Behinderung und nicht konkurrieren. Das bedeutet,Angebote sollen institutionsübergreifend kombinierbar sein – nicht nur in Einzelfällen.
- Partizipation: Familien müssen neben Selbstvertreter*innen als 3. Säule zu Sozialfond und Trägern an den Verhandlungstisch, wenn zukunftsweisende Projekte entwickelt und umgesetzt werden.
- Fachlichkeit: Es braucht Fachlichkeit auf internationalem Niveau. Das heißt: wissenschaftlich anerkannte Expertise, gemeinsame Sprache, Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung und vor allem Orientierung für alle im System befindlichen Personen.
- Soziales und kommunikatives Netz: Um Familien mit Angehörigen mit Behinderungen in ihrer Teilhabe und Selbstbestimmung zu stärken, braucht es ein stabiles zuverlässiges soziales Netz für die gesamte Familie, unterstützt von Gesellschaft und Politik.
- Gesundheit: Gesundheitsleistungen, die eine Behinderung nach den internationalen Leitlinien erfordert, müssen sichergestellt werden.
*Martina Natter, Nicole Klocker-Manser, Renate Vogel, Adriane Feurstein
Warum ist das wichtig?
ECHTE Inklusion kommt allen zugute: Wenn Menschen mit Behinderungen individuell gefördert und ihre Angehörigen entlastet werden, zahlt sich das unterm Strich aus. Dazu braucht es Mut und Weitsicht, kein blindes Kaputtsparen.