Wir wollen nicht, dass der Milliardär Wolfgang Porsche den Kapuzinerberg aushöhlt, damit er auf öffentlichem Grund zu seiner unterirdischen Garage kommt. Hier wurde über die Köpfe der Salzburger Bevölkerung hinweg entschieden, damit sich ein (1) Mann einen 500 Meter langen privaten Tunnel in einem Landschaftsschutzgebiet [1] bauen kann.
Der ehemalige Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat 2024 in seinen letzten Amtstagen Porsche die Nutzungsrechte für die städtischen Grundstücke erteilt, auf denen die Zufahrt zum Tunnel gebaut werden soll [2]. Dafür musste Wolfgang Porsche 40.000 Euro zahlen [2]. In Relation ist das für ihn in etwa so viel Geld wie 17 Cent für eine Person mit einem österreichischen Durchschnittsvermögen von 95.000 Euro [3]. Eine lächerliche Summe für ein großes Vorhaben, das nur ein paar wenigen Personen zugutekommt.
Stimmt der Gemeinderat gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes, kann der Tunnelbau verhindert werden [4]. Jetzt liegt es an uns, unser Recht auf öffentlichen Raum zu verteidigen, den Kapuzinerberg zu schützen und ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit zu setzen.
So vielfältig die Salzburger Bevölkerung, so vielfältig die Gründe, aus denen wir uns durch den geplanten Tunnel gestört fühlen:
- Ausverkauf von öffentlichem Grund
- Sonderbehandlung für Superreiche
- Kein Nutzen für die Allgemeinheit
- Eingeschränkte Parkplatznutzung in der Tiefgarage während der Bauphase
- Autos sind out: eine Verkehrswende ist notwendig, Infrastruktur für Pkws sollte nur in unbedingt notwendigen Fällen neu gebaut werden
- Baustellenlärm im Erholungsgebiet
- Riesige Baustelle mit schlechter Umweltbilanz
- Überflüssig: es gibt bereits eine Zufahrt zur Villa und nur mehr wenige Tage im Jahr an denen in Salzburg Schnee liegt
- Symbol sozialer Ungerechtigkeit: die einen bauen sich einen Tunnel für ihr Auto, die anderen hausen unter der Brücke
- Mangelnde Barrierefreiheit in der Stadt, während sich eine Person einen Tunnel bis vor die Haustür baut
- Kaum leistbare Wohnungen für Familien, aber Schnäppchen für Superreiche
Wir fordern die Gemeinderät:innen der Stadt Salzburg auf, die Änderung des Flächennutzungsplans abzulehnen, und somit ein klares Zeichen der Solidarität mit der Salzburger Bevölkerung zu setzen und einem überdimensionierten Vorhaben eine Abfuhr zu erteilen.
Ein Zeichen für die Verteilungsgerechtigkeit, Demokratie und die Rechte aller Salzburger:innen.