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An: Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Nein zur Streichung der verpflichtenden Hebammenberatung im e-Eltern-Kind-Pass

Eltern-Kind-Pass Beratung
Sehr geehrte Vertreter*innen des Bundesministeriums für Frauen, Gesundheit und Familie,

mit großer Empörung wurde das österreichische Hebammengremium am 11.11.2025 informiert, dass das verpflichtende zweite e-EKP-Gespräch aufgrund von Budgetgründen gestrichen werden soll.
Wir fordern die Weiterführung des fachlich ausgearbeiteten, politisch zugesicherten und international empfohlenen Hebammentermins in der Schwangerschaft.

Warum ist das wichtig?

Warum ist dies entscheidend für die Gesundheit von Frauen, Familien und Kindern?

  • Ohne diesen Termin werden weniger Schwangere Zugang zu Hebammenberatung erhalten. Besonders betroffen sind sozioökonomisch benachteiligte Frauen, Gewaltbetroffene und Frauen in psychischen Belastungssituationen. Studien zeigen, dass gerade diese Gruppen die Hebammenbegleitung dringend benötigen – ohne sie bleiben viele unsichtbar (Link 2024).
  • Die Hebammenbegleitung in der Schwangerschaft trägt erwiesenermaßen dazu bei, unnötige Interventionen während der Geburt zu reduzieren, vaginale Geburten zu fördern und das Stillen zu unterstützen (Sandall et al. 2024).
  • Hebammen leisten zentrale Gesundheitsförderung und Prävention:
    Beratung zu Ernährung und Bewegung
    Stärkung der psychischen Gesundheit
    Förderung der Eltern-Kind-Bindung
    Unterstützung bei Raucherentwöhnung und Suchtprävention
    Diese Effekte haben nachweisbar langfristigen Nutzen für die Gesundheit der gesamten Gesellschaft (Talbot et al. 2024).
  • Eine kontinuierliche Begleitung durch Hebammen führt auch zu geringeren Kosten für das Gesundheitssystem, sowohl in der Schwangerschaft als auch unter der Geburt (Sandall et al. 2024).
  • Aufgrund des seit einigen Jahren angekündigten verpflichtenden EKP-Gespräches  wurden mehr Hebammen in Österreich ausgebildet. Zusätzlich zu den Schließungen geburtshilflicher Abteilungen fallen auch hier wichtige Stellen weg. Hochqualifizierte, professionelle Hebammen bangen um ihre Jobs. Junge Kolleg*innen müssen sich umorientieren oder in andere Länder ziehen. 

Kurz gesagt:

Hebammenarbeit ist Teil unseres kulturellen Erbes - dies zeigt die hohe fachliche und menschliche Expertise und die Wichtigkeit dieses Berufsfeldes für junge Familien. Hebammen sind Expert*innen für Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr. 
Mit der Abschaffung des Hebammentermins wird an einer Stelle gespart, an der Prävention, Gesundheit und gesellschaftliche Zukunft auf dem Spiel stehen. Sie möchten am Budget sparen – Hebammenbegleitung in der Schwangerschaft zeigt erwiesenermaßen den erwünschten Effekt. 

Ein System, das an Müttern und jenen spart, die sie unterstützen, spart an seiner eigenen Zukunft.

Wir fordern daher die sofortige Sicherstellung und langfristige Verankerung des Hebammentermins in der Schwangerenvorsorge.
 

Literaturangaben:
Sandall, Jane; et al. (2024): Midwife continuity of care models versus other mothels of care for childbearing women. In: The Cochrane database of systematic reviews.
Talbot, Hannah; et al. (2024): Midwives experiences of discussing health behaviour change within routine maternity care: A qualitative systematic review and meta-synthesis. In Women and birth journal of the Australian College of Midwives. 
Link, Thomas: Hebammenberatung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes. Ergebnisbericht für das Jahr 2021. In: Gesundheit Österreich, 2023.

Bildquelle:
Sophie Fuchs

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