Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Sebastian Kurz, sehr geehrte Bundesregierung,
nicht erst seit der Brandkatastrophe in Moria leben die Menschen in den griechischen Flüchtlingslagern unter hygienisch unverantwortlichen und unzumutbaren Zuständen. Was sich an den EU-Außengrenzen abspielt, ist so nicht länger hinnehmbar. Die Covid-19-Pandemie und der nahende Winter verschlechtern die Situation zusätzlich. Ein sofortiges Handeln ist unerlässlich.
Deswegen fordern wir, die österreichische Zivilgesellschaft, Sie und die österreichische Bundesregierung dazu auf, geflüchteten Menschen, die derzeit in den Lagern auf den griechischen Inseln untergebracht sind, die Einreise und in der Folge ein menschenwürdiges Leben in Österreich zu ermöglichen.
Wir fordern Sie, Herr Bundeskanzler auf, die Einrichtung von Programmen zur legalen Aufnahme von Menschen auf der Flucht und eine menschenrechtskonforme europäische Migrationspolitik voranzutreiben.
Österreich hat ausreichend Kapazitäten und Ressourcen schutzsuchende Menschen in die Gemeinschaft aufzunehmen. Darüber hinaus besteht ein starkes Netzwerk aus NGOs und Privatpersonen, die sich in der Flüchtlingshilfe einsetzen und sich für einen solidarischen und humanitären Umgang mit Geflüchteten stark machen.
Wir sind nicht mehr bereit, diese Situation zu akzeptieren und fordern eine rasche Änderung der Verhältnisse, denn diese sind eine Schande für unseren Kontinent, für unsere Staatengemeinschaft, für unser Land.
Die Unterzeichner*innen
Warum ist das wichtig?
Aktuellen Schätzungen zufolge befinden sich in den griechischen Flüchtlingslagern im Moment 35.000 – 40.000 Menschen, davon 6.500 – 8.000 Kinder, darunter rund 1.500 unbegleitete Kinder.
Die Zustände in den griechischen Lagern sind bekanntermaßen menschenunwürdig, das lässt sich nicht bestreiten: Kaum Hygiene (eine Toilette für mehr als 100 Personen), die Versorgung mit Essen und Wasser oft dürftig (manchmal nur 1000 kcal und 1.5 Liter Wasser für Jugendliche pro Tag), die Unterbringung verschmutzt, eng, ungeheizt, kaum ärztliche Versorgung, kaum Aussicht auf baldige Verfahren...
Um eine Änderung zu erreichen, muss in Europa und in Österreich das Bewusstsein geschärft und der Politik gezeigt werden, dass große Teile der Zivilgesellschaft dies nicht tolerieren oder hinnehmen wollen.
WIR WÄHLEN MENSCHLICHKEIT
Deshalb findet vom 6. November bis 29. November die Aktion „Wir wählen Menschlichkeit“ statt.
Dabei gibt man seine Stimme ab, mit einem klaren Bekenntnis zur Einhaltung der Menschenrechte in Europa und der Aufnahme von Geflüchteten aus den Lagern in Griechenland auch in Österreich. Die gesammelten Stimmen werden am Ende an Presse und Politik übergeben.
ACHTUNG: AKTION AUF GRUND DER CORONASITUATION NUR ONLINE UND DESWEGEN VERLÄNGERT. So lange die Petition offen ist, kann sie auch unterschrieben werden.
Um ein Zeichen für Menschlichkeit zusetzen und die Regierung aufzufordern, dies ebenfalls zu tun, kannst du hier mit deiner Unterschrift deinen Wahlzettel digital einwerfen.
Zusammen können wir sichtbar machen, dass Menschlichkeit in Österreich mehr als eine leere Worthülse ist, gemeinsam können wir zeigen, dass Menschlichkeit ein gelebter Grundwert ist.
Das Team von Wir wählen Menschlichkeit