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An: UCI Verantwortliche: Management Committee & UCI Präsident (David Lappartient)

Diskriminierende Regelungen der UCI: Stoppt Trans*phobie im Radsport!

 
Wir fordern, dass die UCI ihre Trans*feindlichen und exkludierenden Regelungen abschafft, sodass allen Menschen die Teilnahme in der Kategorie, die ihrem Gender entspricht, ermöglicht wird und dass alle Menschen auch im Leistungssport fair behandelt werden. Außerdem fordern wir eine Ermöglichung der Teilnahme von inter* und nicht binären Personen an UCI Sportwettbewerben. 

Wir fordern:
 
1)      Teilnahme Regelungen müssen so gesetzt werden, dass sie nicht kategorisch Trans*Athletinnen ausschließen. 
 
Konkret bedeutet das: 
·       Abschaffung der Punkte 2, 3 und 4 der aktuellen Regulierungen, da sie eine Teilnahme von Trans*Athletinnen praktisch unmöglich machen! 
·       eine offene und objektive, einheitliche "Bewertung" bei der Zulassung anstatt von voreiligem Ausschluss! 
·       Abschaffung der Testosteronwert Obergrenze für alle Athlet:innen, da diese nicht wissenschaftlich untermauert wird! 
 
2) Mögliche Teilnahme für alle Athlet:innen in der Kategorie, der sie sich zugehörig fühlen. 
 
Konkret bedeutet das: 
·       Das Eröffnen einer dritten Kategorie für inter* und nicht binäre Personen, die sich weder der Männer noch der Frauen Kategorie zugehörig fühlen! Diese Kategorie sollte sich an den Guidelines von Jake Fedorowski (nonbinaryrunning.com) orientieren. 
·       Teilnahmeermöglichung für alle Personen in der Kategorie, die ihrer Geschlechtsidentität entspricht! Auch inter* Personen, die sich z.B. als Männer identifizieren, sollten in der Männer Kategorie teilnehmen dürfen. 

Warum ist das wichtig?

 Was genau ist passiert? 

Sandy ist österreichische Rennradfahrerin. Vor kurzem wurde ihr nach vorheriger Qualifikation und Zusage die Teilnahme an den Weltmeisterschaften Grand Fondo 2024 in Dänemark von der UCI (Union Cycliste Internationale) untersagt, weil sie transgender ist und die strengen Regelungen des UCI nicht erfüllt. 

Leider ist Sandys Geschichte kein Einzelfall.  Hinter sie reihen sich zahlreiche Erfahrungen von Trans*Athletinnen, die kontinuierlich immer wieder mit Diskriminierung im Sport zu kämpfen haben – so auch im Radsport. 
 
Die Binarität der Kategorien in der sich Leistungssport bewegt baut auf einer langen Tradition von systemischer patriarchaler Unterdrückung auf. Wer teilnehmen darf, welche Bestimmungen gesetzt werden und wie Ausschlüsse passieren, folgt dabei diskriminierenden Mustern: ganz voran, dass Trans* Menschen anders behandelt werden als Cis Menschen und immer wieder ihre Identität unter Beweis stellen müssen. Das ist geradeheraus respektlos. 
 
Die Union Cycliste Internationale (UCI) setzt vier große Zulassungsvoraussetzungen für Trans*Athletinnen. Eine davon bestimmt, dass Trans*Athletinnen nicht durch eine männliche Pubertät gegangen sein dürfen, das heißt sie müssen entweder vor 12 Jahren oder vor Tanner-Stadium 2 mit der Hormonbehandlung begonnen haben. Diese Regelung ist in Österreich und vielen anderen Ländern fast unmöglich durchsetzbar, da es für Kinder unter 12 Jahren sehr schwer ist, Hormonblocker zu bekommen. Zusätzlich legte die UCI eine Testosterongrenze von 2.5 nmol/L fest. Seit der Pubertät (!) darf der Testosteronspiegel einer Trans*Athletin nicht über diesen Wert gelegen sein. Der allgemein anerkannte Testosteronwert, unter dem Cis-Athletinnen liegen müssen, beträgt 5 nmol/L, also doppelt so viel. Diese Regelungen machen eine Teilnahme von Trans*Athletinnen an internationalen UCI-Wettbewerben so gut wie unmöglich. Die Tatsache, dass für Cis-Athletinnen wesentlich weniger strenge Regelungen gelten, zeigt auf, wie absurd und diskriminierend die Zulassungsbedingungen für Trans*Athletinnen sind. Ähnlich absurd ist, dass es in der „männlichen“ Kategorie keine vergleichbaren Hormon-Begrenzungen gibt. 
 
2019 hatte die UCI angekündigt neue Regelungen umzusetzen, die es Trans*Athlet:innen einfacher machen sollte in der Kategorie anzutreten, der sie sich zugehörig fühlen. Damit wichen sie von den Regelungen des IOC (International Olympic Comittee) ab, die besonders für Trans*Athletinnen eine Teilnahme größtenteils unmöglich machen. 2023 dann aber wieder die Entscheidung: spezifisch Trans*Athletinnen dürfen bei UCI Wettbewerben nur antreten, wenn sie ihre Transition vor der Pubertät begonnen haben. Etwas, das in Österreich nach derzeitigen Bestimmungen beinahe unmöglich ist. Die meisten Trans*Jugendlichen kommen in Österreich im Alter von 14-15 Jahren in „spezialisierte Zentren“. Um Hormonbehandlung zu bekommen, muss die Diagnose von 3 verschiedenen Fachleuten aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und klinische Psychologie vorangehen. Bis dahin sind meistens etliche Monate vergangen und die meisten Jugendlichen sind schon 16 Jahre alt. Der Einsatz der Pubertät wird von der UCI allerdings auf 12 Jahre gesetzt. Die Bestimmung nach einer Transition vor der Pubertät wirkt also nach nicht viel mehr als der Verschleierung eines direkten Ausschlusses. 
 
Diese systemische Diskriminierung erfolgt nicht nur im Radsport, sondern zieht sich durch Spiegelung der Regelungen in den Bestimmungen der IOC in die meisten anderen Sport-Disziplinen. Wir sind der Meinung, dass Fairness im Leistungssport für alle Athlet:innen gelten sollte, und dass anstatt kategorisch Trans*Athletinnen auszuschließen, die Regelungen der UCI darauf ausgelegt sein sollten, allen Teilnehmenden einen fairen Wettkampf zu sichern. 
 

Neuigkeiten

2024-10-12 22:15:44 +0200

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2024-09-28 19:26:37 +0200

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2024-09-26 18:43:36 +0200

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2024-09-26 16:54:04 +0200

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